Die Pfade der Vorzeit zum Leben erwecken
"So spricht der HERR: Tretet hin an die Wege und schaut und fragt nach den Pfaden der Vorzeit, welches der gute Weg ist, und wandelt darauf, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen!" (Jeremia 6,16).
Die erste Generation äthiopischer Juden kam nach der Euphorie über den Flug und die Ankunft in Israel mit sehr gemischten Gefühlen an. Sie verspürten Erleichterung, dass sie endlich in dem Land, in dem Milch und Honig fließen, angekommen waren. Mir wurde von einem älteren äthiopischen Herrn gesagt, dass etwa 90 % der Einwanderer aus Äthiopien Bauern seien, die auf einen neuen Start hofften. Ein anderer älterer Herr erklärte es so: „Als wir ankamen, stellten wir fest, dass uns kein Land zur Bewirtschaftung zur Verfügung gestellt wurde. Sie wollten einfach, dass wir so leben wie andere Israelis.“ Dies war die einzige Vision, die sie für die Äthiopier hatten. Vielleicht schien es die einfachste Lösung zu der Zeit, doch nach kurzer Zeit mussten die Äthiopier erkennen, dass sie erhebliche Verdauungsprobleme mit den israelischen Nahrungsmitteln hatten, vor allem mit dem Mehl. Die Nahrung ist hier so anders und der Zuckergehalt machte viele von ihnen krank. Heute sind Wissenschaftler davon überzeugt, dass einer der Hauptgründe für Gesundheitsbeschwerden vieler Äthiopier – wie Nierenversagen im direkten Zusammenhang mit Diabetes – die Nahrungsumstellung ist.
Traum der Träume
"Wer sich über den Armen erbarmt, der leiht dem Herrn" (Sprüche 19,17).
Bei einem trocken und heißen Ausflug durch die Negev Wüste in Richtung Be’er Scheva konnte ich nur trockenes Land und Staub sehen. Es kann hier nur wenig Hoffnung geben, an diesem Ort überleben zu können. Doch genau diesen Ort haben viele Olim über Jahrzehnte durchkreuzt, für den Traum der Träume, in Israel zu leben, dem Land der Verheißung. Sie kommen nach Israel, um ein gutes Leben zu erleben und um zu sehen, wie in der Wüste aus alten Brunnen neue Quellen aufbrechen.
„Wohlan, ihr Durstigen alle, kommt her zum Wasser ...“ (Jesaja 55,1). „... denn ihr Erbarmer wird sie führen und zu den Wasserquellen leiten“ (Jesaja 49,10).
Äthiopier altern in Zion
„Ich komme der Morgendämmerung zuvor und schreie; ich hoffe auf dein Wort“ (Psalm 119,147).
Die ältere äthiopische Bevölkerung in Jerusalem enthält Quellen von reicher Geschichte, Kultur und Tradition. Es wird erwartet, dass bis zum Jahr 2050 die ältere äthiopische Bevölkerung um 50% zunehmen wird. Viele Äthiopier über 75 fühlen sich aber zum großen Teil an den Rand gedrängt. Väter, die einst für ihre Weisheit und ihr Wissen in Äthiopien hoch angesehen waren sind nun dazu verbannt, tagelang in Abgeschiedenheit zu leben, ohne soziales Leben. Diese Bevölkerung lebt als „stille Generation“. Stille Generation, weil die ältere Generation von Äthiopiern Amharisch spricht und nicht Hebräisch, wie die jüngere Generation. Diese Menschen konnten das Hebräische nicht schnell genug lernen und in den meisten Fällen sogar gar nicht.
Das größere Bild von Hoffnung …
„Denn ich weiß, was für Gedanken ich über euch habe, spricht der HERR, Gedanken des Friedens und nicht des Unheils, um euch eine Zukunft und eine Hoffnung zu geben“ (Jeremia 29,11).
Viele äthiopische Familien kommen aus einem Leben, in dem sie es gewohnt waren, misstrauisch zu sein und sich bedeckt zu halten, um der Unterdrückung zu entfliehen. Leider neigen viele von ihnen nach wie vor zu diesem ungesunden Verhalten. Heute, nachdem sie bereits 20 Jahre in Jerusalem leben, sehen wir dieselben traurigen, bedrückten Gesichter – man könnte es „aufgeschobene Träume“ nennen. Einige erleben einen Zyklus von Teilnahmslosigkeit und dem Gefühl von Misstrauen und beabsichtigter Isolation, und sie vergessen den Traum, der sie ursprünglich hergeführt hat, um ein neues Leben in Jerusalem aufzubauen. Langston Hughes Gedicht „Dream Deferred“ (aufgeschobener Traum) spricht darüber, was mit Träumen geschieht wenn sie aufgeschoben werden.
Dämmerung einer neuen Zeit
„Vom HERRN werden die Schritte des Mannes bestätigt ...“ (Psalm 37,23)
Die Nation Israel arbeitet schon seit langem an dem Aufnahmeprozess, um viele Kulturen der ganzen Welt in die israelische Gesellschaft zu integrieren. Bis 1983 war bei den Unterkünften, Bildungs- und Arbeitsplätzen und praktisch-organisatorischen Dingen für die äthiopischen Juden bereits viel erreicht worden, aber in vielen Aspekten wurden die gewünschten Resultate noch nicht erzielt. Heute sehen wir, dass viele Familien, die in Aufnahmezentren gekommen waren, innerhalb einer angemessenen Zeit, aus den Zentren wieder ausgezogen sind, andere wiederum leben dort jetzt bereits seit über sieben Jahren. Eines dieser Absorbtionszentren wurde im letzten Jahr durch das Alijah- und Integrationsministerium verkauft, was dazu führte, dass viele äthiopische Familien einen Räumungsbefehl erhielten, die nur wenig Möglichkeiten hatten, schnell eine andere geeignete Unterkunft zu finden. Im Mevaseret Zion Absorbtionszentrum wurde schnell eine Bitte um Aufschiebung der Räumung eingereicht und wir bitten Sie zu beten, dass schnell eine echte Lösung gefunden werden kann.
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