„Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr wisst, ... was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen ... ist ... nach der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke.“ (Epheser 1,18)
Liebe Freunde,
Ich darf mit großer Dankbarkeit auf zwei sehr bedeutungsvolle und bewegende Konferenzen zurückblicken: die CFI Europa Konferenz in Mulhouse am 10. und 11. Oktober und die CFI Internationale Konferenz in Jerusalem vom 3. bis 7. November – beides zur Feier des 40. Jubiläums der Gründung von Christian Friends of Israel in Jerusalem.
Zwei Dinge, die mich bei diesen Konferenzen tief beeindruckt haben, waren erstens die Schönheit und Kraft der Einheit unter uns durch den Heiligen Geist. Die CFI-Repräsentanten von Frankreich, Schweiz, Belgien, Niederlande, Italien, Großbritannien und wir aus Deutschland, wie auch der internationale Direktor, Tristan Hall aus Jerusalem, waren bei der Europa Konferenz in Mulhouse anwesend und wir erlebten zusammen mit den 120 Teilnehmern eine wunderschöne Zeit der Gemeinschaft, des besseren Kennenlernens, des gemeinsamen Lobpreises und Gebets und vor allem der gegenseitigen Ermutigung, die uns für unsere Aufgaben und Herausforderung in den jeweiligen Ländern neu motivierten und ausrüsteten. Die örtliche Gemeinde, in der wir die Konferenz abhielten, unterstützte uns über das Maß hinaus mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln und Mitarbeitern, wie ich es woanders selten erlebt hatte. Diese Einheit im Geist, das dienende Herz eines jeden Anwesenden, ob Mitarbeiter oder Besucher, öffnete das Tor für die Gegenwart Gottes.
Zweitens, beeindruckten mich die wunderschönen Zeugnisse, die wir in Jerusalem von Menschen hören durften, die von CFI über die Jahre hinweg berührt worden waren. Was vor 40 Jahren in einer kleinen Wohnung eines jungen Ehepaars, Ray und Sharon Sanders, begann – in dessen Herz der Herr einen Ruf und eine Liebe für das jüdische Volk gepflanzt hatte – wuchs über die Jahre mit einem Hausbesuch auf einmal, einer freundlichen Geste auf einmal, einer Spende auf einmal zu einem Werk, dass über Hunderttausende Juden in Israel beschenken und segnen durfte. Mehrere Tausend Holocaustüberlebende, hunderte Terroropfer, über 300.000 Neueinwanderer und unzählige Bedürftige im Land konnten dank der großzügigen Unterstützung von Christen aus den Nationen erreicht und gesegnet werden. Diesen Menschen haben wir immer gesagt, dass es viele Christen in der Welt gibt, die sie lieben und für sie beten, und dass der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs selbst sie liebt und einen guten Plan für sie hat.
Ich denke an Gita, die Vorsitzende der „Holocaust und Getto Überlebenden Assoziation“. Mit Tränen in den Augen sprach sie ihre tiefe Dankbarkeit für die Arbeit von CFI mit den Holocaust-Überlebenden aus, die überwältigende Früchte trägt: neue Hoffnung und Freude für die Überlebenden; Bücher, die auf Grund der Ermutigung, die sie von CFI erhielten, von Überlebenden geschrieben wurden; neuen Sinn und Zweck, den die Holocaust-Überlebenden verspüren dürfen, etc.
Oder Katja, eine messianisch-jüdische Überlebende des Massakers im Kibbutz Nahal Oz, wie Gott die Türe zu ihrem Sicherheitsraum, in dem sie sich mit ihrer Familie versteckte, für die Terroristen unsichtbar machte, als diese in ihrem Haus wüteten. Wie ihr Glaube an Jeschua heute neu entfacht und ihre Entschlossenheit beim Wiederaufbau des Kibbutz aufgeblüht ist, weil CFI-Mitarbeiter ihr und ihrer Familie von Anfang an zur Seite standen und tatkräftig dabei halfen, ihr Haus zu säubern und zu renovieren, nachdem es von den Terroristen verwüstet worden war und über ein Jahr lang aufgrund der Zwangsevakuierung leer gestanden hatte.
Oder der Soldat, der von Wundern erzählte, die ihm das Leben retteten und wie sehr CFI ihm Mut gemacht hatte, an seinem Glauben festzuhalten. Er bezeichnete uns alle, die Christliche Freunde Israels sind, als wahre Engel Gottes.
Unser internationale Direktor, Tristan Hall, machte uns ganz neu bewusst, dass Christliche Freunde Israels gerade in diesen schwierigen Zeiten in Israel in seiner wahren Berufung wandelt – dies ist die Zeit hell zu leuchten und mit der Liebe Gottes an der Seite Israels zu stehen. Viele im Land haben unsere CFI-Mitarbeiter im Laufe des Krieges immer wieder gefragt, „Warum seid ihr noch hier? Es ist doch Krieg, ihr könntet doch auch nach Hause gehen!“, worauf wir antworten konnten, dass wir sie lieben und sie nicht verlassen werden. Ja, liebe Freunde, wir wollen, wie Ruth, an der Seite der Noomi (Israel) bleiben und sagen: „Dein Volk ist mein Volk und Dein Gott ist mein Gott“, auf dass sie sich auch zu ihrem Gott wenden mögen.
Wir hörten von Orna Grinman, einer messianischen Jüdin, wie sehr die Juden uns Nichtjuden aus den Nationen, die Nachfolger Jesu sind, brauchen. Sie sagte: „Eine Sehnsucht aus alter Zeit erwacht in uns, wenn wir beobachten, wie wohl ihr euch zu den Füßen des Erlösers fühlt“. Das weckt in ihnen einen Hunger nach ihrem Gott, eine Sehnsucht Ihn auch so persönlich zu kennen, wie sie sehen, dass wir es tun. Doch sie machte es auch deutlich, dass die Juden nicht gut auf „Evangelisation“ reagieren. Der Name Jesus löst bei den meisten zunächst Angst und Schrecken aus, weil ihnen dieser Jesus vom Christentum so oft so falsch dargestellt worden ist (Ersatztheologie, Zwangsbekehrungen, Pogrome, Kreuzzüge, Inquisition, Holocaust). Aber sie suchen wahre Liebe – ernstgemeinte, anhaltende, bedingungslose, widerstandsfähige Liebe, eine Liebe, die nur von Gott kommen kann. Wir haben nun die Gelegenheit und Aufgabe, ihnen in dieser Liebe Gottes zu begegnen und Jesus zu zeigen, wie Er wirklich ist. Das ist für sie unwiderstehlich.
Ich war auch sehr dankbar für den Tagesausflug, den das CFI-Jerusalem Team für uns alle organisierte. Wir fuhren mit einem Reiseführer in den Süden Israels erstmal zu Kibbutz Zikim, das am 7. Oktober 23 ein wahres Wunder erlebt hatte, indem sie die Terroristen, die versuchten in das Kibbutz einzudringen, mit der eigenen Sicherheitseinheit (bestehend aus Bewohnern des Kibbutz) abwehren konnten. Anschließend fuhren wir weiter an den Strand von Zikim, an dem zwei Boote mit 16 Terroristen landeten und alle Menschen ermordeten, die sie dort vorfanden – 17 Personen. Doch das Ausmaß hätte viel schlimmer sein können, denn von den ursprünglich sieben Schnellbooten konnten fünf von zwei israelischen Patrouillenbooten zerstört werden, da ein Marinekommandant der IDF in Ashdod wie durch ein Wunder auf ein inneres Gefühl hin nur wenige Tage vorher seine Truppen verstärkt hatte. Am Strand hörten wir im nahegelegenen Gaza Schüsse. Später erfuhren wir, dass zwei Hamas-Terroristen die gelbe Linie überquert hatten und von der IDF getötet wurden.
Danach fuhren wir zum Militärstützpunkt Nahal Oz, wo 53 Soldaten ums Leben kamen, darunter 16 junge Soldatinnen, die als Feldbeobachter der verschiedenen Sektoren entlang der israelischen Grenze im „Observation Room“ (Beobachtungsraum) arbeiteten. Ihre Aufgabe war es in ihrer Schicht die Augen nicht von den Bildschirmen zu nehmen, und alle Aktivitäten entlang der Gaza Grenze zu berichten. Dort besichtigten wir den völlig ausgebrannten Beobachtungsraum, wo sich 8 dieser Soldatinnen verbarrikadiert hatten. Terroristen zündeten das Gebäude an und diese Soldatinnen kamen dort ums Leben. Dieser ausgebrannte Beobachtungsraum wird unverändert heute als Denk- und Mahnmal erhalten. Wir durften den Vater einer dieser Soldatinnen kennenlernen, der von seiner Tochter Shay Ashram erzählte, wie tapfer sie bis zum Schluss ihre Arbeit verrichtet hatte. Sie war eine der Mädchen, die im Bombenbunker des Militärstützpunktes von einer von den Terroristen hineingeworfenen Granate ermordet wurde. Die Soldaten am Stützpunkt waren sichtlich gerührt von unserem Besuch und bedankten sich dafür, dass es Christen gibt, die wirklich an ihrer Seite stehen und die Wahrheit sehen möchten. Sie ermutigten uns weiter in unseren Nationen uns für Israel einzusetzen. Für viele dieser Soldaten hat der Glaube an Gott neue Bedeutung bekommen – man kann tatsächlich von einer geistlichen Erweckung in Israel sprechen. Da wollen wir noch viel mehr hineinbeten!
Wir besichtigten anschließend das Nova-Festival Gelände, das heute als Gedenkstätte dient. Unfassbar die Brutalität, die der Hass der Feinde Israels an den Tag legten.
Wir hörten auch, dass viele der zuletzt freigelassenen Geiseln berichten, wie sie in der Dunkelheit der Terrortunnels echte, lebensverändernde Begegnungen mit Gott hatten – die ganze Nation und vor allem die junge Generation hört ihnen mit voller Aufmerksamkeit und Spannung zu. Viele fangen wieder an, den Schabbat zu feiern, in die Synagoge zu gehen, regelmäßig zu beten und ihren Gott zu suchen. Lasst uns beten, dass dieses geistliche Erwachen weiter und immer tiefer geht bis zu dem Punkt hin, der uns in Gottes Wort verheißen wird, dass sich Jeschua selbst Seinem Volk offenbaren wird.
Als krönender Abschluss zu diesen beiden Konferenzen, hatte ich das Privileg, am Sonntag, den 9. November in Berlin bei einem prophetischen Gebetseinsatz in Berlin, auf dem Dach des Berliner Schlosses, der im Anschluss an die Zeitenwende-Konferenz des Christlichen Forums für Israel (CFFI) stattfand, teilzunehmen. Dort beteten wir zusammen mit den Leitern des CFFI, begleitet von Asher Intrater und Ariel Blumenthal aus Israel, und ettlichen anderen Fürbittern im Geiste der Buße für einen Durchbruch in unserem Land. An den vier Ecken des Daches wurden zeitgleich Shofare geblasen und innerlich spürte ich den Ruf: „Freiheit!“ – Freiheit von den Ketten der Lügen des Feindes. Weiter war mein innerer Eindruck, dass wir von nun an in unseren Gebeten eine andere Erwartungshaltung und Glaubensebene einnehmen dürften, nämlich, dass der Herr wirklich an diesem Tag Dinge freigesetzt hat – wir beteten vor allem für unsere Regierung, für eine aufrichtige, gottesfürchtige, israel-unterstützende Regierung, die das Wohl unseres Volkes im Sinn hat. Möge der Herr noch einmal Gnade haben über unser Land.
In alledem wurde mir erneut bewusst, warum der Herr uns immer wieder dazu ermahnte und aufforderte, einander zu lieben und Einheit anzustreben: Er hat uns zu einem Segen für einander bestimmt! Wir, die Heiligen, tragen in uns den Reichtum der Herrlichkeit Seines Erbes und sind auf diese Weise ein Reichtum, ein Schatz – nicht nur für den Herrn, sondern für einander! Wir tragen Jeschua in uns und dürfen einander in der Liebe Jeschuas begegnen. Das heißt, immer wenn wir einem Mitgläubigen begegnen, dürfen wir die Liebe Jeschuas erleben, wie sie durch diesen Bruder, diese Schwester uns begegnet und dürfen gleichzeitig die Liebe Jeschuas diesem Bruder, dieser Schwester gegenüber ausdrücken. Doch dazu muss jeder von uns innig mit Jeschua verbunden sein und verbunden bleiben.
In diesem Sinne, wünsche ich uns allen diese enge Beziehung mit unserem Erlöser und Herrn.
In Jesus verbunden,
Amber Sutter
1. Vorsitzende, Christliche Freunde Israels